Buchhinweis:R Graphs Cookbook

R Graphs Cookbook. Detailed hands-on recipes for creating the most useful types of graphs in R – starting from the simplest versions to more advanced applications. Von Hrishi V. Mittal. 272 Seiten, Packt Publishing, Januar 2011. ISBN: 9781849513067. Kartoniert: EUR 41,72; E-Book (EPUB/PDF/MOBI/Kindle): EUR 28,54. Kartoniert und E-Book: EUR 38,99; Kindle: EUR 28,29.


07.04.2015, TR

Abgesehen von den bereits vor ein paar Jahren bei Springer in der Reihe „Use R!“ erschienenen Büchern „Interactive and Dynamic Graphics for Data Analysis. With R and GGobi“ von Dianne Cook und Deborah F. Swayne, „Lattice. Multivariate Data Visualization with R“ von Deepayan Sarkar sowie „ggplot2. Elegant Graphics for Data Analysis“ von Hadley Wickham und Paul Murrells Standardwerk „R Graphics“, die allesamt eher offizielle Handbücher der Autoren der entsprechenden Pakete sind, ist „R Graphs Cookbook“ von Hrishi V. Mittal das erste, das sich den Visualisierungsmöglichkeiten von R widmet. Das Buch ist bei Packt Publishing erschienen, einem auf Open Source speziailsierten Verlag aus Großbritannien, der in den gut zehn Jahren seines Bestehens bereits über 2000 (Print-on-Demand-) Bücher und Videos publiziert hat. Die E-Book-Versionen enthalten z.T. farbige Abbildungen, die Papiervariante ist dagegen schwarzweiss.
Hrishi V. Mittal hat bei seinem Buch ein praxisorientiertes Konzept gewählt. Der Aufbau ist dabei sehr einleuchtend: zuerst werden die grundlegenden Graphikfunktionen von R anhand von Beispielen beschrieben (Kapitel 1). Dabei setzt der Autor bei den Leserinnen und Lesern Grundkenntnisse von R voraus, diese werden nicht noch einmal erläutert. Kapitel 2 erläutert weiterführende Anpassungsmöglichkeiten anhand von Parametern. Der Hauptteil des Buches (Kapitel 3-9) widmet sich verschiedenen Graphiktypen: Streudiagrammen, Linien- und Zeitreihendiagrammen, Balken- und Kreisdiagrammen, Abbildungen für Verteilungen, Heat Maps und Contourplots, schließlich Karten. In einem letzten Kapitel werden Hinweise zu „Finalisierungen“, etwa zu Exportformaten, zur Auswahl von Fonts oder zu Annotationen gegeben. Die einzelnen Abschnitte sind dabei stets nach dem gleich Schema untergliedert (Getting ready, How to do it…, How it works…, There’s more…, See also). Die einzelnen Lösungen sind ganz überwiegend problemorientiert. Es werden also nicht wie in „Datendesign mit R“ vollständige Abbildungen beschrieben, sondern Fragen beantwortet wie „Wie ergänzt man in einem Streudiagramm Regressionslinien“ oder „Wie verändert man die Breite, Abstände, Ränder und Farben in Balkendiagrammen“? Dabei bestehen die einzelnen Rezepte in aller Regel aus nur wenigen Zeilen. Sie enthalten aber gelegentlich pfiffige Lösungen, wie z.B. die Positionierung von Beschriftungen bei Zeitreihen (S. 100). Die meisten Abbildungen werden mit dem Base Graphics System erstellt. Gelegentlich finden sich auch Beispiele, die mit lattice oder ggplot umgesetzt sind, die grundlegenden Unterschiede dieser Ansätze werden aber nicht weiter erläutert.
Die im Buch verwendeten Daten und Skripte können nach Anmeldung mit einer E-Mail-Adresse als ZIP-Datei von der Website des Verlages heruntergeladen werden. Hierzu muss der Kauf des Buches nicht nachgewiesen werden. Wer sich für den Kauf einer E-Book-Variante oder den Kauf der Kombination (Print- und E-Book) beim Verlag entscheidet, muss sich zunächst mit einer E-Mail-Adresse anmelden. Daraufhin erhält man eine Account, in dem man das E-Book online lesen oder in den Formaten PDF, EPUB oder MOBI jederzeit und mehrfach DRM-frei herunterladen kann. Verfügt man über eine Kindle E-Mail-Adresse, kann man sich das Buch darüber hinaus auf seinen Kindle senden.
Alles in allem liefert das „R Graphs Cookbook“ eine Reihe von nützlichen Anregungen für verschiedene Bereiche der Visualisierung, das allen zu empfehlen ist, die die Grafikmöglichkeiten von R kennenlernen möchten.

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Wiedergabe des Buchumschlags mit freundlicher Genehmigung des Verlags.