Visualize This! Daten und Design: So bringen Sie Leben in Ihre Zahlen. Von Nathan Yau. Übersetzt von Rainer G. Haselier. 422 Seiten, John Wiley & Sons, Dezember 2012. ISBN 978-3-527-76022-0. Kartoniert: EUR 29,95.
07.04.2015, TR
Nathan Yau hat 2013 bei Mark Hansen am Department of Statistics der University of California mit einer Arbeit promoviert, die ein Online-Tool zur Visualisierung von persönlichen Social Media Daten beschreibt. Viel bekannter ist jedoch sein 2007 online geschaltetes flowingdata.com, eines der derzeit wohl meistbesuchten blogs zur Datenvisualisierung. Das Buch „Visualize This! Daten und Design: So bringen Sie Leben in Ihre Zahlen“ ist eine Übersetzung seines 2011 im Original erschienenen, ersten Ratgebers. Es soll dabei sowohl allgemeine Tipps geben (Dos und Don’ts) als auch konkrete Hinweise zu Technologien.
Die ersten drei Kapitel des durchgängig vierfarbig gestalteten Buches behandeln allgemeines zu Daten und Design und können nach Ansicht des Autores von erfahrenen Leserinnen und Lesern übersprungen werden. Sie enthalten gleichwohl allerhand Nützliches zu verschiedensten Datenquellen, Datenformaten und Programmen und sind auf jeden Fall einen Blick wert. Kapitel 4 bis 8 widmen sich der eigentlichen Visualisierung. Zunächst geht es um die Darstellung von Mustern im zeitlichen Verlauf (4), dann werden die Visualisierung von Proportionen (5) und Beziehungen (6), das Erkennen von Abweichungen (7), schließlich die Gestaltung räumlicher Beziehungen (8) behandelt. Das letzte Kapitel widmet sich dem „Zielorientierten Design“. Dabei werden allgemeine Gestaltungshinweise gegeben, insbesondere, welche Gedanken man sich bei einer Visualisierung bezogen auf seine Zielgruppe machen sollte.
Die Stärke des Buches ist in meinen Augen, dass es sich um eine außerordentlich gelungene Mischung aus allgemeinen und konkreten Ausführungen handelt. Die Erstellung der wirklich gut aussehenden Grafiken wird immer wieder mit konkreten Skriptzeilen (Javascript, Python, R) erläutert. Die meisten Abbildungen werden dabei mit R „vorbereitet“ und anschließend mit Adobe Illustrator manuell nachbearbeitet. Wer letzteres bereits besitzt oder die Investition nicht scheut und ein wenig Kreativität mitbringt, kann so zu wirklich überzeugenden Resultaten gelangen.
Für die deutschsprachige Leserschaft dürfte die Sprache des Buches etwas gewöhnungsbedürftig sein, wenn es „noch viele weitere fantastische Möglichkeiten gibt, die Sie erlernen und einsetzen können“ oder die Dinge „dann besonders spannend [werden], wenn Sie zusätzlich die Zeitdimension verwenden.“ (S. 336) Dennoch ist das Buch auf jeden Fall seine Anschaffung wert. Anders als bei der Originalausgabe gibt es für die deutsche Fassung keine E-Book-Varianten.
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Wiedergabe des Buchumschlags mit freundlicher Genehmigung des Verlags.